*Die geschätzte CO2-Speicherung liegt bei 20 kg pro Baum über fünf Jahre. Dieser Wert basiert auf niedrig angesetzten Wachstumsraten in trockenen und feuchten tropischen Gebieten aus globalen Datenbanken zu Wiederaufforstungsprojekten.
Die tatsächlichen Auswirkungen des Wiederaufforstungsprojekts der Priceless Planet Coalition werden nach fünf Jahren anhand der im Überprüfungsprozess gesammelten Daten ausgewertet.
In diesem Sommer haben die Teams vor Ort 30 Hektar Land im Einzugsgebiet des Xingu-Flusses vorbereitet, sodass in der Regensaison mit der Aussaat und Bepflanzung begonnen werden kann. Die aktive Absprache mit den Landbesitzer:innen war dabei von zentraler Bedeutung. Der Bereich entlang das Flusses wird dabei mit höherer Priorität behandelt und eignet sich ideal für die „Muvuca“-Direktsaatmethode.
Im Nationalpark Pau Brasil im Atlantischen Regenwald in Brasilien haben Partner:innen bereits damit begonnen, Bodenflächen vorzubereiten, Setzlinge auszuwählen und Bepflanzungsmethoden zu entwickeln. Der Nationalpark Pau Brasil ist von großer historischer und kultureller Bedeutung und zeichnet sich durch seine enorme Artenvielfalt aus. Die Umweltorganisation Conservation International ist bereits seit mehr als zehn Jahren in der Region aktiv. Die Menschen in den 16 indigenen Dörfern in der Region unterstützen zahlreiche Schutz- und Wiederaufforstungsprojekte – darunter auch die Priceless Planet Coalition, in deren Rahmen bislang 25.916 Bäume angepflanzt wurden.
Der Schutz und die Wiederaufforstung des Amazonas- und des Atlantischen Regenwalds in Brasilien haben nicht nur einen großen Einfluss auf das Klima, sondern tragen auch zum Erhalt der Biodiversität und der größten Süßwasserreserven der Erde bei.
Der Amazonas-Regenwald hat bereits fast 20 % seiner ursprünglichen Waldfläche verloren, während der Atlantische Regenwald als Hotspot der Biodiversität seit Beginn des europäischen Kolonialismus mehr als 80 % seiner Fläche eingebüßt hat. Wissenschaftler:innen warnen, dass bei einer weiteren Abholzung des Regenwalds ein kritischer Punkt erreicht wird, dessen Überschreitung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und schwere klimatische Folgen für die Region und das gesamte Land mit sich bringt.
Für beide Biome stellt die Wiederaufforstung eine neue und grüne Entwicklungslösung dar. Neben dem Klima- und Umweltschutz kommen Wiederaufforstungsinitiativen auch direkt den Menschen vor Ort zugute und tragen zur Förderung einer lokalen und nachhaltigen Wirtschaft bei. Zu diesem Zweck werden unterschiedliche Methoden an lokale und regionale Gegebenheiten angepasst, um möglichst viel Kohlenstoff zu binden, die Biodiversität zu schützen und den gesellschaftlichen Nutzen zu maximieren.
Im Amazonas-Regenwald konzentriert sich das Projekt auf vier Regionen:
Anpflanzung von Bäumen
Hier werden Setzlinge in Bereichen mit wenig oder ohne Bewaldung angepflanzt.
Direktsaat
Hierbei geht es um die aktive Ausbringung von Saatgut (vorzugsweise artenreiche und einheimische Saatmischungen), um die natürliche Regeneration zu fördern. Dies gelingt nur, wenn das Gebiet vor schädlichen Einwirkungen geschützt ist. Direktsaat ist eine andere Vorgehensweise als die Anpflanzung von Baumsetzlingen.
Unterstützte natürliche Regeneration
Hier geht es darum, eventuelle schädliche Einwirkungen (z. B. Beweidung, Brände, invasive Pflanzenarten) zu beseitigen, die eine natürliche Regeneration des Waldes durch bereits vorhandenes Saatgut im Boden oder durch Samenausbreitung von nahegelegenen Bäumen verhindern. Dies umfasst keine aktive Anpflanzung von Bäumen.
Angewandte Nukleation
Bei der Anreicherungspflanzung werden Bäume in Gruppen, Clustern oder sogar Reihen angepflanzt und auf einer bestimmen Fläche verteilt. Dadurch wird in den unbepflanzten Bereichen dazwischen die natürliche Regeneration gefördert.
Agroforstwirtschaft
Hier werden bewusst mehrjährige Gehölzpflanzen (Bäume, Sträucher, Bambus) neben landwirtschaftlichen Nutzpflanzen angepflanzt, um die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern und die ökologische Funktion der Fläche zu verbessern.
Hutewald
Hier werden ebenfalls mehrjährige Gehölzpflanzen (Bäume, Sträucher, Bambus) angepflanzt, allerdings im Gegsatz zu der Agroforstwirtschaft auf reinem Weideland ohne Baumbestand. So wird die landwirtschaftliche Produktivität gesteigert und die ökologische Funktion der Fläche verbessert, während die weitere Nutzung als Weideland sichergestellt wird.
Mehr als 150 einheimische Baumarten und mindestens 17 einheimische Arten mit soziokulturellem Wert für andere forstwirtschaftliche Erzeugnisse außer Holz, darunter: